Mittelalter (500 bis 1500)
Teil eines Spreizfederschlosses
Dieses Objekt war Teil eines mittelalterlichen oder frühneuzeitlichen Schlosses. Es besteht aus drei Eisenblechen, die noch deutlich sichtbar sind. Der Raum zwischen ihnen ist mit Rost und Erde gefüllt. Das Objekt wurde in ein rohrförmiges Gegenstück eingeführt. Die äußeren Bleche wurden dabei zusammengedrückt, blieben unter Federspannung und verriegelten so das Schloss. Zum Öffnen mussten sie mit einer Art Schlüssel zusammengedrückt werden.
Gruppe Eisenobjekte
Eine Gruppe mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Eisenobjekte.
Von den beiden Hufeisen ist das untere das ältere. Es ist ein sogenanntes Wellenrandhufeisen und datiert auf ca. 1000 bis 1400. Das ist die älteste Variante der "U" förmigen Hufeisen. Als die Löcher hineingestochen wurden, bewirkte das verdrängte Eisen die wellenförmige Gestalt. Später lernten die Schmiede das zu vermeiden.
Das Objekt rechts vom Wellenrandhufeisen ist ein Achsnagel. Er wurde in ein Loch in der Wagenachse getrieben, um ein Abgleiten des Rades zu verhindern.
Unter den Messern sind mehrere Buckelrückenmesser und solche mit Ziernuten parallel zum Rücken. Sie stammen aus der Antike (bis 500 n.Chr.) oder dem Mittelalter (500-1500).
Der Sporn oben links ist etwas jünger.
Steigbügel 1
Steigbügel, ca. 1500.
Steigbügel 2
Dieser Steigbügel ist schwer zu datieren. Die obere Region wirkt jung, fast industriell gefertigt. Die untere Region mit ihrer gekrümmten Standplatte wirkt hingegen sehr alt. Die einzige Steigbügel mit gekrümmter Standplatte, die ich in der Literatur fand, waren die ältesten aufgeführten und datierten in 800. Sehr schnell fanden die Schmiede heraus, wie man eine gerade Standplatte fertigte.
Bis neue Informationen etwas anderen sagen, datiere ich den Steigbügel auf vor 1500.
Pfeilspitze mit Tülle ca. 1000
Pfeilspitzen mit Tülle sind etwa jünger (AD 1000) als die mit Angel (AD 800). Um 1500 waren sie in Mitteleuropa von Armbrustbolzen ersetzt.
"Blatt" Pfeilspitze 9. bis 10. Jhd.
Wie alle breiten Projektile wurde es primär zur Jagd und nicht für den Krieg, also zum Durchdringen einer Panzerung, eingesetzt. Die breite Form verursachte eine große Gewebeschädigung.
Speerspitze und mittelalterliches Messer.
Streitkolbenkopf 1400 bis 1500
Verbunden mit einem hölzernen oder metallenen Stiel war dieser Streitkolbenkopf eine mächtige Waffe. Streitkolben wurden von der Antike bis in die frühe Neuzeit benutzt. Als Standardbewaffnung verschwanden sie im späten Mittelalter.
Streitkolbenköpfe gibt es in verschiedenen Formen und Materialien. Ungewöhnlich und nachteilig an diesem Kopf sind die spitzen Flügel, die leicht im Gegner stecken blieben.
Stieldurchmesser 19 mm.
Streitkolben Größenvergleich
Schlankes Messer 2. AD 500 - 1000
Ein feines Stück. Appendix aus Kupferlegierung am Griff.
Stücke von Eisenluppe. Antik oder Mittelalterlich.
Eisenluppe ist ein Zwischenprodukt der vorneuzeitlichen (deutsch: älter als 1500) Eisenverhüttung. Die damaligen Öfen, die sogenannten Rennöfen, erreichten nicht den Schmelzpunkt von Eisen, so dass es in fester, aber sehr poröser Form entstand. Es wird zuweilen auch Schwammeisen genannt, weil es so viele Hohlräume enthält.
In einem späteren Arbeitsschritt erhitzte der Schmied die Luppe erneut und schmiedete sie zu einem soliden Block.
Die gezeigten Stücke stammen aus Arealen, die römische und mittelalterliche Funde hervorbrachten. Das größte Stück wiegt mehr als 1 Kg. Damit dürfte es das eigentliche Arbeitsergebnis des Verhüttungsprozesses gewesen sein. Warum es trotzdem am Verhüttungsort liegen blieb, ist rätselhaft. Komplette Suchgeschichte: Mittelalterliche Roheisenproduktion
Früheste Knöpfe
Diese zerbrechlichen Objekte datieren in das 14. Jhd.. Sie gehören zu den ältesten bekannten Knopfsorten. Davor wurden Fibeln verwendet. Diese Knöpfe haben intakte Ösen auf ihrer Rückseite.
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