Antik (vor 500) Eisen
Tüllenbeil 500 v.Chr. bis 500 n.Chr.
Einführung Tüllenbeile
Tüllenbeile sind die ältesten Eisenbeile. Sie wurden von den Kelten und, in geringerem Maße, von den Römern verwendet. Ein Holz mit einem natürlich gewachsenen, rechten Winkel - ein sogenanntes Knieholz - wurde in eine senkrecht zur Schneide verlaufende Tülle eingeführt. Später kamen die noch heute verwendeten Tüllen auf, die parallel zur Schneide verlaufen. Die frühere Form war weniger zuverlässig und ergab sich wohl aus der tradierten Halterung der älteren bronzezeitlichen Beile.
Eisenwerkzeige lassen sich berüchtigt schlecht datieren, weil die Form der Funktion folgte und sich über Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende kaum veränderte. Es gibt römische Hämmer, die wie ihre heutigen Pendants aus dem Baumarkt geformt sind. Tüllenbeile lassen sich dagegen noch relativ gut datieren. Mit wenigen Ausnahmen stammen sie aus der Antike.
Kleines Tüllenbeil, Fundzustand
Dieses Beil ist nur 10 cm lang und wiegt 262 g. Es wurde für feine Arbeiten verwendet. Aufgrund der Fundumstände ist ein römischer Hintergrund etwas wahrscheinlicher als eine keltische Herkunft. Das würde das Beil in den Bereich AD 0 - AD 500 platzieren.
Kleines Tüllenbeil, gereinigt
Großes Tüllenbeil, Fundzustand
Dieses Tüllenbeil ist 15 cm lang. Auch hier ist ein römischer Ursprung am wahrscheinlichsten. AD 0 bis AD 500.
Großes Tüllenbeil, gereinigt
Eisenbarren oder -feilen AD 0 to 1000
Diese vier Eisengegenstände sind entweder Barren oder Feilen oder Halbzeuge. Sie stammen entweder aus der Antike oder dem frühen Mittelalter, als Eisen noch kostbar war. Die spitzen Enden sind typisch für antike Barren. Sie dienten dem Qualitätsnachweis.
Schlankes Messer 1. AD 0 bis 1000
Meistens lassen sich Messer typologisch nicht datieren. Solche langen und dünnen Formen sind jedoch für die Antike und das frühe Mittelalter typisch. Dieses Exemplar wurde in der Nähe eines in der Antike genutzten Flussübergangs gefunden.
Eisenglocke
Eisenglocken, oft gegen Korrosion verzinnt oder verkupfert, wurden von Tieren getragen. Besonders, wenn sie in den Wald getrieben wurden, um sich von Blättern oder Eicheln oder Bucheckern zu ernähren. Die Form wandelte sich leicht durch die Jahrhunderte. Diese pyramidenartige Form ist typisch römisch. Solche römische Glocken wurden oft aus Bronze gefertigt.
Römischer Schlüssel
Hufeisen Übergangsform
Hipposandale Übergangsform.
Übergangsform zwischen der römischen Hipposandale und dem modernen, U förmigen Hufeisen. Ca. 400 bis 700 (?) n.Chr. .
Dieses Objekt mag nicht nach viel aussehen, ist meiner Meinung nach aber sehr interessant.
Anstelle der modernen "U"-förmigen Hufeisen benutzten die Römer die sogenannte Hipposandale. Das war im wesentlichen eine ovale Platte von Hufgröße mit mehreren kleineren Winkeln, diedem Huf Halt gaben. An diesen Winkeln gab es Haken, so dass Lederbänder benutzt werden konnten, um die Hipposandale am Huf zu befestigen. Es gab keine Nägellöcher.
Dieses Hufeisen ist eine Übergangsform zwischen der Hipposandale und dem modernen Hufeisen. Es hat keine Nagellöcher. Vier Winkelbleche gaben dem Huf Halt. Zwei sind oben zu sehen, eines hat sich bei der Ausgrabung abgelöst und ist unten rechts im Bild zu sehen. Neben dieses Charakteristika einer Hipposandale zeigt es aber auch annähernd die moderne "U" Form. Alles, was sich noch entwickeln musste, war das Aufgeben der Haltewinkel zugunsten von Nagellöchern sowie das weitere Anpassen des Eisens an die Hufform.
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