Einführung Funde Suchen
Startseite Suchen Napoleon: Gefecht und Votivbild

Suchen


Römische Straßenstation Mittelalterliche Eisenverhüttung Angeblicher Burgstall Napoleon: Schlacht von Hohenlinden Napoleon: Gefecht und Votivbild Kommunistisches Manifest 1933 Ende des 2. Weltkriegs 17. SS Division 'Götz von Berlichingen' Teil 1 17. SS Division 'Götz von Berlichingen' Teil 2

FAQ Impressum Neu Autor Disclaimer Datenschutz English Version

Suche (2/4)

Nun zu der praktischen Seite der Jagd. Ich fuhr zu diesem Platz und suchte von Mittag bis Sonnenuntergang. Die Stunden vergingen ohne Funde, die diesem Gefecht zuzuordnen gewesen wären. Hat das Votivbild übertrieben? Kamen vielleicht in Wirklichkeit nur einige Soldaten und feuerten mit ihren Musketen in die Luft, was ausreichte, dass die Bevölkerung in Panik geriet? Wurde später aus diesem Zwischenfall in ihrer Erinnerung eine "schreckliche Schlacht"?

Die Suche begann auf der Hügelspitze. Die ist heute modern bebaut und ich fand nur modernen Unrat. Als nächstes waren die Hänge dran. Nur sehr wenige Metallobjekte. Die allgegenwärtigen Hufeisen. Ein großes Nichteisenobjekt erwies sich als eine Hülse des schweren US Maschinengewehrs BMG 50 aus dem 2. Weltkrieg. Auch die findet man anscheinend überall.

An westlichen Hang ortete ich ein mehrfaches Eisensignal. Ich grub und fand - das Fragment einer Kanonenkugel! Genauer gesagt einer Granate. Für sich zwar kein weltbewegender Fund, aber der entscheidende Beweis für die gesuchte Kampfhandlung. Dieser Hügel lag tatsächlich unter Kanonenbeschuss, an diesem bestimmten Tag vor 200 Jahren.

Eine Sache, die ich an der Schlachtfeldsuche schätze, ist die Möglichkeit, auf den Tag genau angeben zu können, wann ein Relikt in den Boden kam. Das ist in der Archäologie äußerst selten. Normalerweise kann man froh sein, wenn man das Jahrhundert festlegen kann.

Ich war so aufgeregt, dass ich einen guten Freund anrief und ihm meine Entdeckung mitteilte. Er teilte meine Aufregung. Oder tat zumindest so.

Die Suche ging weiter und eine Gruppe weiterer Granatfragmente aus der Schlacht kam ans Tageslicht. Alle aus dem gleichen Loch. Tiefe etwa 30-40 cm. Merkwürdigerweise fanden sich am gesamten westlichen Hang keine weiteren Funde. Warum diese extreme Fundkonzentration? Der Westhang ist ca. 80 m x 150 m groß und die einzigen Schlachtfunde lagen in einem Kreis mit 1 m Durchmesser.

Diesem Phänomen war ich schon früher begegnet, auf einem anderen Schlachtfeld der gleichen Periode. Ist es möglich, dass eine Granate in bestimmten Ausnahmefällen so ein Verteilungsmuster produziert? Gibt es keine weiteren Splitter, die weiter entfernt vom Einschlagpunkt liegen? Wurde auf diesen Hang nur genau eine Granate abgefeuert? Passten die Fragmente zusammen? Wurde der Hang von anderen Sondengängern bereits perfekt gründlich abgesucht? Wurden die Fragmente nach der Schlacht zusammengesammelt? Warum sollte das jemand tun? Wurden gesammelte Fragmente in einem Einschlagkrater vergraben, um den Wald sauber zu halten? Die Leute damals werden ja wohl drängendere Probleme gehabt haben.

Wie dem auch sei, die Suche ging weiter. Große Areale waren völlig fundfrei. Dann, Stunden später, tauchten weitere Granatfragmente am Nordhang auf. Auch diese Granatfragmente lagen wiederum räumlich sehr konzentriert. Eine einzige 2.5 cm Kartätschenkugel lag in unmittelbarer Nähe. Und ein einziger Reitersporn 10 m entfernt. Die einbrechenden Dunkelheit beendete die Suche. Ich war mit dem Tag sehr zufrieden und entschied mich, am nächsten Tag wiederzukommen. Der Gedanke, mein eigenes Gefechtsfeld zu haben, war sehr reizvoll. Klein und wohl auch nicht besonders ergiebig, aber unabgesucht.

Am nächsten Tag kehrte ich an den Fundort am Nordhang zurück und benutzte ihn als Ausgangspunkt für das Absuchen eines sehr großen Gebiets.



Fundmuster

Kartenskizze, Detail

Am ganzen Tag fand ich kein einziges Schlachtrelikt mit der Ausnahme eines einzigen Granatfragmentes. Ein sehr seltsames Fundverteilungsmuster. Die Skizze zeigt es. Die grün umrandete Fläche wurde abgesucht. Die roten Kreise zeigen, wo die Granatfragmente gefunden wurden.

Übersetzung:
Church: Kirche
Area occupied by Austrian soldiers according to votive painting: Areal, das gemaß des Votivbildes von österreichischen Soldaten besetzt war.

Funde im Fundzustand

Napoleonische Schlachtfeldfunde, Fundzustand.

Sporn, Granatfragmente, Kartätschenkugel.

Getränkedose als Größenmaßstab.


Copyright (C): Thorsten Straub, www.sondengaenger.eu



Einführung (1/4) Gereinigte Funde (3/4)