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Untersuchung (3/4)

Topografie

Tatsächlich lieferte die Suche überhaupt nichts mit Ausnahme von zwei irrelevanten Funden, einem frühneuzeitlichen Hufeisen (1500-1850) und einer kleinen Bauernbimmel aus Kupferlegierung, aus dem 18. oder 19. Jhd. .

Ein so große Holzkonstruktion wie auf dem Schild MUSS Nägel hinterlassen haben. Außerdem ist es unmöglich, dass selbst eine kleine Personengruppe auf einer so beschränkten Fläche nennenswerte Zeit leben konnte, ohne Metallobjekte zu verlieren oder wegzuwerfen. Sicher besteht die Möglichkeit, dass andere Sondengänger den Platz besucht und Metallobjekte entfernt haben. Aber Sondengänger finden nie alle Objekte und vor allem haben sie keinerlei Ambitionen, alle Nägel, selbst die kleinsten, aufzulesen.

Die Zeichnung zeigt die Topografie des Ortes. Im Zentrum fließt ein Bach von Nord (1) nach Süd wo er in einen Fluss (2) einmündet. Das ist genau der Bach, der in der Sage von der verschwundenen Frau erwähnt wurde. Nachdem ich allen Mut zusammengenommen hatte, sprang ich ebenfalls über den Bach. Nichts Ungewöhnliches passierte. Vielleicht klappt es nicht mit Männern.

Es gibt zwei Plateaus gleicher Höhe, etwa 10-15 m über dem Flussniveau. Das östliche trug das Refugium. Das hatte drei Gräben (3,4,5). Die Mulde der Schatzgräber (6) lag im Kern, in der letzten Verteidigungsposition.

Das westliche Plateau ist ziemlich nahe, innerhalb bequemer Pfeilschussweite. Dieses Plateau wird auf der offiziellen Zeichnung nicht gezeigt, obwohl es für die Beurteilung der fortifikatorischen Eignung der Anlage wichtig ist. Wo die offizielle Zeichnung einen schützenden Fluss zeigt, befindet sich in Wirklichkeit eine gute Angriffsposition für den Einsatz von Distanzwaffen.

Im 9. und 10. Jahrhundert waren die Ungarneinfälle der Schrecken des Landes. Sie überfielen die Dörfer und waren der Hauptgrund, warum sich die Leute Refugien schufen. Die Ungarn waren nicht an Belagerungen interessiert. Sie wollten schnelle Angriffe mit geringen oder keinen Risiken. Dann verschwanden sie und überfielen das nächste wehrlose Dorf. Wenn ein Dorf befestigt war - oder sich die Leute in ein befestigtes, gut zu verteidigendes Refugium geflüchtet hatten - verzichteten sie auf einen Angriff und suchten sich leichtere Beute.

Die Ungarn waren meisterhafte Bogenschützen. Das unverteidigte westliche Nachbarplateau war eine hervorragende Angriffsposition für Bogenschützen, die von dort gut das Refugium bestreichen konnten. Es ist schwierig, das Refugium auf dem östlichen Plateau zu verteidigen, wenn man sich gleichzeitig unter dem Beschuss vom westlichen Plateau steht. Es sei denn, die Verteidiger konnten Gegen-Bogenschützen einsetzen, wozu sie wahrscheinlich nicht genug und dazu militärisch unausgebildet waren. Schließlich waren sie gewöhnliche Dorfbewohner und Bauern, während die Angreifer knallharte Steppenkrieger mit viel Überfallerfahrung waren. Nach einer vernichtenden Niederlage 955 (Schlacht auf dem Lechfeld) zogen sich die Ungarn nach Osteuropa zurück und kehrten nie mehr nach Mitteleuropa zurück.

Das Bogenschützerproblem war nicht auf das Frühmittelalter beschränkt. Pfeil und Bogen sind sehr alte Waffen, die schon im Neolithikum bekannt waren.

Da es auf dem Plateau des Refugiums keine Zisternen oder Quellen gibt, war ein lang anhaltender Widerstand ohnehin keine Option.

Die abgesuchten Areale sind auf der Karte durch lila Linien markiert. Es wurde nicht nur das komplette Refugium abgesucht, sondern auch das gesamte westliche Nachbarplateau. Das Bachtal zwischen ihnen wurde ebenfalls abgesucht. Besonders da, wo die Bewohner des Refugiums Wasser geholt hätten (8, 9). Nichts. Die wenigen Funde waren moderner Unrat.


Copyright (C): Thorsten Straub, www.sondengaenger.eu



Fluchtburg (2/4) Ergebnis (4/4)