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Erste Sondengängerfunde (4/6)

Projektile

Zwei Projektile

Vier Stunden später bestand meine Ausbeute aus gerade mal zwei Projektilen. Nicht sehr eindrucksvoll. Rechts ein Jagdgeschoss aus dem späten 19. Jhd.. Zumindest die .45 Pistolenkugel links konnte aus dem 2. Weltkrieg sein. Vielleicht, vielleicht auch nicht.

Nach den so vielversprechenden Schützenlöchern waren diese Funde etwas enttäuschend. Ich kletterte wieder runter zum Auto und fühlte mich sehr erschöpft. Obwohl ich an diesem Tag nicht mehr mit der Metallsonde suchen wollte, ging ich zwecks einer visuellen Inspektion zu einem Bach, der in der Nähe der Kreuzung verläuft. Wäre ich ein Soldat an dieser Kreuzung am 7. Mai 1945 gewesen, so hätte ich hier vielleicht überflüssige Ausrüstung entsorgt. Bäche, Seen und Tümpel waren für so etwas immer besonders gut geeignet. Man muss nicht graben.



Bach 1

Bach 1

Das Gewässer entpuppte sich als bezaubernder Bergbach. Obwohl das Bild nur 30 m von der Kreuzung aufgenommen wurde, sah das Areal natürlich und praktisch müllfrei aus.

Bach 2

Bach 2

Es gibt sogar natürliche Becken ("Gumpen"), die den Schatzsucher einladen, sich an heißen Sommertagen zu entspannen.

Was für eine bezaubernde Umgebung. Hier und dort herumkletternd vergaß ich fast, wofür ich hierhergekommen war. Dann fand ich dies:



Panzerfaust

Panzerfaust, Fundzustand

Es war ein Abschussrohr einer Panzerfaust. Und es lag offen auf dem Kies, für jedermann sichtbar. War es möglich, dass ich als erste Person nach dem Krieg diesen Ort aufsuchte? Extrem unwahrscheinlich. Aber die Panzerfaust war da.

Panzerfaust Detail

Panzerfaust Detail

Hier eine Detailansicht des Vorderteils.

Ich war entzückt. Nach einem eher mittelmäßigen Anfang hatte der Suchtag doch noch ein Relikt des 2. Weltkriegs erbracht. Vielversprechend. Der Fund selber ist nicht mehr als ein Stahlrohr mit einigen Beschlagteilen, aber er hatte eine militärische und historische Bedeutung. Bei näherer Betrachtung war das Rohr leider nicht leer. Man konnte schlecht hineinsehen, aber es enthielt eine Art schwarze Masse, die nicht nach Blättern oder Dreck aussah. Hmm.

Die Treibladung kann sehr gefährlich sein, vielleicht sogar gefährlicher als die nicht vorhandene, verschossene Hohlladung. Nach der Zündung gab es einen 4-5 m langen Feuerstrahl, weswegen der Abschuss aus Gebäuden heraus problematisch war. Der Soldat lief Gefahr, seinen eigenen Rücken zu verbrennen. Aus einem gesunden Respekt für jede Art von Kampfmittel heraus beließ ich das Rohr an seinem Ort und wollte mich erstmal näher informieren. Sicher wollte ich mich nicht beim Reinigungsversuch in die Luft sprengen. Das war an einem Montag.

Die Panzerfaust gab es in verschiedenen Typen. Panzerfaust 30, 60, 100 und 200. Die Typbezeichnung gibt die Kampfentfernung in Meter an, das erste Modell hatte also nur eine Reichweite von 30 m. Es muss ziemlich beängstigend gewesen sein, sich einem Panzer so weit nähern zu müssen. Der am meisten verbreitete Typ gegen Kriegsende war die Panzerfaust 100.

Ausgerüstet mit mehr Wissen, einigen Werkzeugen und einem Detektor kam ich vier Tage später am Freitag zurück. Das Rohr war verschwunden. So ein Zufall. Vielleicht jahrzehntelang lag es dort herum und niemand hatte sich dafür interessiert und nun wurde es binnen weniger Tage von zwei Personen unabhängig voneinander entdeckt. Hoffentlich kann der andere damit umgehen.

Da durch Durchmesser des Rohres nicht mehr gemessen werden konnte, ist es unklar, ob es sich um eine Panzerfaust 60 oder Panzerfaust 100 handelt.

Hmm. Obwohl es kein erderschütternder Fund war, war ich doch enttäuscht. Sie dort zunächst liegen zu lassen war sicher richtig, aber das nächste Mal würde ich sie verstecken.

Die eigentliche Detektorsuche begann. Vielleicht hatten Kinder sie nur einige Meter weit fortgetragen und versteckt? Aber ich fand sie kein zweites Mal. Statt dessen erbrachten die nächsten Stunden einige Kleinteile inklusive Gewehrmunition aus dem 2. Weltkrieg.

Gewehrmunition und Panzerfaustzünder

Panzerfaust Zünder und K98k Patronen

Die zweite Gegenstand von links ist der Zünder einer Panzerfaust. Die beiden Patronen rechts gehören zum Karabiner 98, der Standardwaffe des deutschen Soldaten im 2. Weltkrieg.


Copyright (C): Thorsten Straub, www.sondengaenger.eu



Kreuzung (3/6) Maschinenpistole PPSH 41 (5/6)